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Checkliste für die ersten Wochen nach der Geburt

Mutter mit Baby im Arm
Diese Dinge sind nach der Geburt wichtig / Foto © CineLens, Adobe Stock

Nach der Geburt möchtest du ganz viel Zeit für dein Baby haben und dich nicht mit organisatorischen Dingen herumschlagen müssen. Einige Behördengänge und Formalitäten bleiben dir leider nicht erspart. Manches kannst du jedoch schon in der Schwangerschaft vorbereiten. In unserer Checkliste für die ersten Wochen nach der Geburt erfährst du, woran du in der ersten Zeit denken solltest und was du bereits vor der Geburt in die Wege leiten kannst.

Geburt beim Standesamt anzeigen und Geburtsurkunde beantragen

Innerhalb von sieben Tagen nach der Geburt musst du dein Kind beim Standesamt anmelden und die Geburtsurkunde beantragen. Die gute Nachricht: Wenn du in einem Krankenhaus entbindest, kannst du die Geburtsanzeige normalerweise direkt vor Ort erledigen. Du ersparst dir also den Behördengang. Die Dokumente, die du für die Geburtsanzeige benötigst, kannst du bereits vor der Geburt vorbereiten und in deine Kliniktasche packen. Das Krankenhaus benachrichtigt nach Ansicht deiner Unterlagen automatisch das zuständige Standesamt und übermittelt die Geburtsbescheinigung. Sollte die Anmeldung in deiner Entbindungsklinik nicht möglich sein oder solltest du zu Hause entbinden, musst du (oder dein Partner) das Standesamt jedoch persönlich aufsuchen.

Für die Anmeldung deines Kindes benötigst du Folgendes:

Ehepaare

  • Geburtsbescheinigung (stellt das Krankenhaus oder deine Hebamme aus)
  • Personalausweis oder Reisepass
  • Heiratsurkunde (oder beglaubigte Abschrift aus dem Familienbuch) und eure Geburtsurkunden
  • Geburtsurkunden weiterer gemeinsamer Kinder

Unverheiratete Paare / Alleinerziehende

  • Geburtsbescheinigung (stellt das Krankenhaus oder deine Hebamme aus)
  • Personalausweis oder Reisepass
  • Geburtsurkunde / Abstammungsurkunde
  • Vaterschaftsanerkennung und Sorgeerklärung (falls vorhanden)
  • Geburtsurkunden und Sorgeerklärungen für weitere (gemeinsame) Kinder

Eingetragene Lebenspartner, Geschiedene, Verwitwete und Bürger ohne deutsche Staatsbürgerschaft müssen weitere Dokumente vorlegen. Falls einer dieser Punkte auf dich zutrifft, informiere dich vorab, welche Unterlagen du zusätzlich benötigst.

Nach der Geburtsanzeige erhältst du drei beglaubigte Geburtsurkunden. Diese sind wichtig für die Beantragung des Eltern- und Kindergelds sowie zur Vorlage bei der Krankenkasse (dazu gleich mehr).

Übrigens: Eine gesonderte Anmeldung beim Einwohnermeldeamt ist nicht notwendig. Das übernimmt das Standesamt für dich.

Elternzeit und Elterngeld beantragen

Um Elternzeit zu beantragen, genügt ein formloser, schriftlicher Antrag bei deinem Arbeitgeber. Der Antrag sollte deinem Arbeitgeber spätestens sieben Wochen vor dem Beginn der Elternzeit vorliegen. Für Väter, die direkt nach der Geburt ihres Kindes in Elternzeit gehen möchten, bedeutet dies, dass sie ihren Elternzeit-Antrag spätestens sieben Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin einreichen müssen. Als Mutter bleibt dir mehr Zeit, da du dich nach der Geburt zunächst weitere acht Wochen im Mutterschutz befindest. Wenn du möchtest, dass die Elternzeit direkt an den Mutterschutz anknüpft, musst du die Elternzeit spätestens eine Woche nach der Geburt beantragen. Weitere Informationen sowie eine Vorlage für deinen Elternzeit-Antrag findest du hier.

Wenn du und/oder dein Partner Elternzeit nehmen möchtet, könnt ihr Elterngeld beantragen. Elterngeld ist eine Einkommensersatzleistung, die dazu dient, den Lohnausfall in der Elternzeit etwas zu kompensieren. Ihr habt nach der Geburt drei Monate Zeit, um das Elterngeld zu beantragen. Spätestens dann sollte der Antrag bei der zuständigen Behörde eingegangen sein. Denn: Elterngeld wird nur für maximal drei Monate rückwirkend bezahlt.

Grundsätzlich hat jeder die Möglichkeit, Elterngeld in Anspruch zu nehmen, der sein Kind zu Hause betreut. Die Höhe des Elterngeldes hängt von deinem Netto-Einkommen in den letzten 12 Monaten vor der Geburt deines Kindes ab. Falls du nicht erwerbstätig warst, erhältst du den Mindestsatz.

Kindergeld beantragen

Ab der Geburt besteht ein Anrecht auf Kindergeld. Auch hier gibt es Fristen, die du beachten musst. Der Antrag auf Kindergeld muss bis spätestens sechs Monate nach der Geburt schriftlich bei der Familienkasse der Agentur für Arbeit eures Wohnortes eingereicht werden. Diese Frist sollte unbedingt eingehalten werden, da das Kindergeld nur für maximal sechs Monate rückwirkend ausgezahlt wird.

Für den Kindergeld-Antrag benötigst du neben deiner eigenen steuerlichen Identifikationsnummer (Steuer-ID) auch die Steuer-ID deines Kindes. Diese erhältst du in der Regel zwei Wochen nach der Geburt vom Bundeszentralamt für Steuern. Alle wichtigen Infos zum Kindergeld erhältst du hier.

Tipp: Geringverdiener sollten prüfen, ob neben dem Kindergeld möglicherweise ein Anspruch auf Kinderzuschlag besteht. Der Kinderzuschlag muss ebenfalls bei der Familienkasse beantragt werden. Welche Familienleistungen dir zustehen, kannst du hier testen.

Baby bei der Krankenkasse anmelden

Dein Baby ist ab der Geburt automatisch krankenversichert. Innerhalb von zwei Monaten nach der Geburt müsst ihr es jedoch schriftlich bei der Krankenkasse anmelden. Je nachdem, ob ihr als Eltern gesetzlich oder privat krankenversichert seid, ergeben sich folgende Möglichkeiten:

  • Sind beide Eltern Mitglieder in einer gesetzlichen Krankenversicherung, wird das Kind beitragsfrei bei einem Elternteil in der Familienversicherung mitversichert.
  • Sind beide Eltern Mitglieder in einer privaten Krankenversicherung, muss eine private, kostenpflichtige Krankenversicherung für das Baby abgeschlossen werden.
  • Ist ein Elternteil gesetzlich und ein Elternteil privat versichert, kann das Baby entweder privat oder beitragsfrei gesetzlich versichert werden. Die beitragsfreie gesetzliche Versicherung ist jedoch nur möglich, wenn das Einkommen des privat versicherten Elternteils unter einer bestimmten Einkommensgrenze liegt.

Was es bei der Anmeldung bei der Krankenkasse noch zu beachten gibt, kannst du hier nachlesen.

Geburtskarten verschicken

Zur Geburt eures Kindes werdet ihr zahlreiche Glückwunschkarten und Geschenke erhalten. Bestimmt möchtest du dich am liebsten bei jedem Einzelnen für diese liebe Geste bedanken. Aber: Du wirst im Wochenbett keine Zeit haben, alle Gratulanten persönlich zu kontaktieren. Das musst du auch gar nicht. Du kannst stattdessen Geburtskarten verschicken. Diese kannst du im Handumdrehen selbst gestalten, indem du auf eine Vorlage aus dem Internet zurückgreifst und sie um eure persönlichen Angaben ergänzt. Neben dem Geburtsdatum, der Geburtsgröße und dem Geburtsgewicht kannst du viele Geburtskarten zusätzlich mit Fotos eures neuen Familienmitglieds versehen.

Nachdem du die Karten personalisiert hast, kannst du sie in der gewünschten Anzahl drucken lassen. Anschließend musst du sie nur noch verteilen. Geburtskarten sind eine wunderbare Möglichkeit schnell und unkompliziert auf liebevolle Art und Weise „Danke“ zu sagen.

Kind in der Kita anmelden

Es mag seltsam anmuten, das Baby direkt nach der Geburt bereits für die Kita anzumelden. Aber: In vielen Städten sind Kita-Plätze Mangelware. Es existieren lange Wartelisten. Wenn du dein Kind direkt nach der Geburt für eine Kita anmeldest, erhöht das deine Chancen, zum angestrebten Zeitpunkt einen Platz zu ergattern. Einige Jugendämter nutzen Online-Portale für die Platzsuche und die Anmeldung, in anderen Jugendamtsbezirken kannst du dich direkt bei einer Kita melden. Welche Anmeldungsmodalitäten in deiner Stadt vorherrschen, kannst du bei eurem zuständigen Jugendamt erfragen.

Wichtig zu wissen: In einigen Städten (etwa Berlin und Hamburg) ist für die Anmeldung in einer staatlichen Kita ein sogenannter Kita-Gutschein erforderlich. Mithilfe des Kita-Gutschein-Systems soll eine bedarfsgerechte Betreuung verwirklicht werden. Der Antrag muss je nach Wohnort spätestens zwei bis drei Monate vor dem Kita-Start gestellt werden. Du kannst dein Kind zwar schon vorher auf die Warteliste setzen lassen, eine Zusage für einen Platz ist jedoch erst nach Vorlage eines Kita-Gutscheins möglich.

Erste Hilfe am Baby Kurs absolvieren

Ein Erste-Hilfe-Kurs ist natürlich kein Muss. Aber: Er gibt dir Sicherheit. In einem Erste-Hilfe-Kurs für Eltern lernst du, in Notfällen souverän zu reagieren. Da du in den ersten Wochen nach der Geburt zeitlich wenig flexibel sein wirst, empfehlen wir dir einen Online-Kurs. Dieser ermöglicht es dir, immer dann eine Kurseinheit zu starten, wenn es dir gerade passt. Ein solcher Online-Kurs kann von beiden Elternteilen genutzt werden.

Fazit: Mit unserer Checkliste für die ersten Wochen nach der Geburt behältst du den Überblick!

Um die erste Zeit mit deinem Baby nicht mit administrativen Aufgaben zu belasten, solltest du möglichst viele Dinge bereits im Vorfeld vorbereiten. Wichtige Formulare wie den Antrag auf Elterngeld kannst du vorab ausfüllen und gemeinsam mit den zur Antragstellung notwendigen Unterlagen für die Zeit nach der Geburt bereitlegen. Auch Geburtskarten kannst du bereits vor der Entbindung auswählen. Dann musst du sie nach der Geburt nur noch um eure persönlichen Angaben ergänzen. Generell gilt: Bereite vor, was du vorbereiten kannst, damit du die Kuschel- und Kennenlernzeit nach der Geburt in vollen Zügen genießen kannst. Damit du nichts vergisst, kannst du unsere Checkliste für die ersten Wochen nach der Geburt heranziehen. Sie hilft dir, in der stressigen Anfangszeit den Überblick zu behalten.

Veröffentlicht von Patrick Konrad

Patrick ist seit 2017 Papa und Gründer von Elterngeld.de. Die Herausforderungen, vor denen junge Familien in Deutschland stehen, kann er gut nachvollziehen, denn ihnen widmet er auf diesem Portal seine Arbeit und seine persönlichen Erfahrungen. Wenn er nicht arbeitet, zaubert er für seinen Sohn oder geht mit ihm auf Zahnmonster-Jagd. Was ihn antreibt erfahrt ihr hier.

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